Wort zur Woche vom 12.07.2015
Fürchte dich
nicht!
Liebe Leserin, lieber Leser,
wo wir auch hinschauen, überall sehen wir
Krisen. Und viele dieser Krisen drehen sich um das liebe Geld. Bleibt Griechenland im Euro? Werden die Angestellten der Post ausgegliedert und verlieren so einen Teil ihres
Gehaltes?
Und dann lese ich an diesem Sonntag aus dem
Buch Jesaja: So spricht der Herr: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Dort, wo blanke Existenzangst herrscht, wo sich Menschen ihr eigenes Geld nicht von der Bank holen können, um
Lebensmittel zu kaufen, erscheint dieser Satz völlig unrealistisch. Erlösen kann die Griechen vermutlich nur frisches Geld. Erlösen kann die Postangestellten nur eine Garantie auf das bisherige
Gehalt. Aber Erlösung kann auch ganz anders sein.
Jesus hat gesagt: Seht die Vögel am Himmel,
sie säen nicht, sie ernten nicht und der Vater im Himmel ernährt sie doch. In einer Welt, in der Menschen das Überleben an das Vorhandensein von Geld gebunden haben, ist es kaum vorstellbar, dass
wir eine solche Form der Erlösung finden werden.
Doch ich glaube, bevor die Katastrophe für
die Menschen unerträglich wird, kommt die christliche Nächstenliebe zum Tragen. Menschen werden sich solidarisch erklären, wie sie sich in der Vergangenheit immer wieder solidarisch erklärt und
viele Millionen Euro gespendet haben. Ich hoffe aber, dass Wirtschaftsbosse und Politiker diese Nächstenliebe auch endlich umsetzen und ihre Streitigkeiten nicht mehr auf dem Rücken derer
austragen, die sich nicht wehren können. Lassen Sie uns gerade an diesem Sonntag besonders darum bitten.
Pfarrer Dirk Kroker, Alheim -
Oberellenbach