22.06.2014 - Wort zum Sonntag
Es geht nur
fair...
Liebe Leserin, lieber Leser,
es gibt Zeiten, da verändern Worte ihren
Sinn. So geht es mir an diesem Sonntag auch.
Gerade habe ich gelesen: Du sollst den
HERRN, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft. Diese Worte sollst du auf die Pfosten (deines Hauses) und an die Tore schreiben.
Wie ein déjà vu sehe ich ein Bild vor mir:
Ein Fußballtor mit dem Gebot der Gottesliebe auf den Pfosten. Wäre das nicht ein tolles Signal, um der sonntäglichen Konkurrenz zwischen Kirche und Fußball entgegen zu wirken?
Vor einer Woche beim Konficup in Obersuhl
zeigte sich, dass beides zusammen gehören kann. Statt Eröffnungsfeier gab es eine Andacht, bevor die Konfirmanden unter Gottes Segen in den sportlichen Wettstreit gingen. Weitestgehend fair
stellten sie sich der Auseinandersetzung auf dem Platz.
Auch in unseren Gemeinden gehören
Auseinandersetzungen dazu, auch wenn es nicht um den Sieg, sondern um den richtigen Weg in schwierigen Zeiten geht. Eines verbindet dabei Fußball und Gemeinden in ganz besonderer Weise:
Es geht nur fair.
Für mich ist dass ein schönes Ziel: Ein
fairer Kompromiss zwischen Gottesdienstbesuch und Sportplatzbegeisterung, damit, wer möchte, für beides Platz bekommt. Schauen Sie doch am nächsten Sonntag mal rein in Ihre Kirche, bevor Sie
sich, vielleicht sogar mit den gleichen Menschen, der Weltmeisterschaft widmen. Vielleicht entdecken Sie ja noch mehr gemeinsames.
Pfarrer Dirk Kroker, Oberellenbach